Jolanda Neff (* 5. Januar 1993 in St. Gallen) ist eine Schweizer Radrennfahrerin. Sie ist dreifache U23-Weltmeisterin im Mountainbike-Cross-Country (2012, 2013, 2014), dreifache Mountainbike-Gesamtweltcup-Siegerin (2014, 2015, 2018), Weltmeisterin im Mountainbike-Marathon (2016) und Cross-Country (2017) sowie Olympiasiegerin im Mountainbike-Cross-Country (2021).
Werdegang
Jolanda Neff wuchs in Thal auf, heute lebt sie in Goldach im Kanton St. Gallen. Sie wurde durch ihren Vater Markus Neff (Mountainbike-Vize-Weltmeister 1997) schon als Kind dem Mountainbike-Sport nahe gebracht. Er ist auch ihr Trainer. Seit 2018 ist sie mit dem US-amerikanischen Mountainbiker Luca Shaw liiert.
U23-Weltmeisterin 2012
Im September 2012 wurde Jolanda Neff in Österreich U23-Weltmeisterin im Cross Country und Elite-Vizeweltmeisterin im Eliminator.
In der Saison 2013 startete sie auf der Strasse für das UCI Women’s Team Rabobank. Die mehrfache Schweizer Meisterin wurde durch ihren Vater Markus Neff und Leo van Zeeland betreut. Im August 2013 konnte sie bei der MTB-Weltmeisterschaft in Südafrika ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen und wurde erneut U23-Weltmeisterin Cross Country sowie im September Elite-Vizeweltmeisterin im Eliminator.
Im August 2014 konnte sie nach Barbara Blatter (2001) als Erste den Gesamtweltcup wieder für eine Schweizerin entscheiden – mit 21 Jahren als jüngste Gesamtsiegerin in der Geschichte des Mountainbike-Weltcups. Ein vierter Rang im vorletzten Rennen der Saison sicherte ihr in den Vereinigten Staaten diesen Erfolg.
In der Saison 2015 startete Neff für das Stöckli Pro Team. Im Mai wurde sie Vize-Europameisterin Mountainbike-Marathon, und am 31. Mai konnte sie auch das zweite Weltcup-Rennen der laufenden Saison in Albstadt für sich entscheiden. Im Juni nahm sie an den Europaspielen 2015 in Baku teil und konnte im Cross Country die Goldmedaille gewinnen. Bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften 2015 startete sie in Andorra erstmals in der Elite-Kategorie.
Olympische Sommerspiele 2016
Im Mai 2016 konnte sie in Huskvarna ihren EM-Einzeltitel im Cross Country erfolgreich verteidigen. Im Juni wurde sie Weltmeisterin Mountainbike-Marathon.
Bei den Olympischen Spielen belegte sie im Strassenrennen den achten und im Mountainbike den sechsten Rang. Wie bereits 2014 und 2015 war sie auch Ende 2016 auf der UCI-Weltrangliste die Nummer eins im Mountainbiken.
Im australischen Cairns wurde die Rheintalerin im September 2017 Weltmeisterin im Cross-Country.
In der Saison 2018 startete Jolanda Neff als Weltmeisterin für das Kross-Racing-Team. Im Mai wurde sie nach 23:58 min in Albstadt beim UCI Cross-Country Short Track (XCC) MTB World Cup Zweite hinter der Dänin Annika Langvad. Beim letzten Weltcup-Rennen im französischen La Bresse entschied sie den Weltcup-Gesamtsieg mit drei Saisonsiegen für sich.
Im August wurde sie in Glasgow zum dritten Mal Europameisterin im Cross-Country.
Im August 2019 wurde die damals 26-Jährige in Kanada bei den UCI-Mountainbike-Weltmeisterschaften Zweite und damit Vize-Weltmeisterin hinter der Französin Pauline Ferrand-Prévot. Im Dezember verletzte sich Neff bei einem Trainingssturz in den USA schwer.
Olympische Sommerspiele 2020
Im Mai 2021 qualifizierte sich die 28-Jährige für die auf das Jahr 2021 verschobenen Olympischen Sommerspielen in Tokio. Das Rennen im Cross-Country gewann sie vor zwei anderen Schweizerinnen (Sina Frei und Linda Indergand), was den ersten Schweizer Dreifachsieg bei den Frauen an Olympischen Spielen bedeutete.
Im August 2022 gewann die 29-Jährige im kanadischen Mont Sainte-Anne wieder ein Rennen im Mountainbike-Weltcup.
Jolanda Neff wird im Nationalkader der Schweizer Mountainbikerinnen von Edmund Telser betreut.
Erfolge
Mountainbike
- 2010
- Schweizer Meisterin (Junioren) – Cross-Country XCO
- Weltcup (Junioren) – zwei Siege (XCO)
- 2011
- Schweizer Meisterin (Junioren) – Cross-Country XCO
- Europameisterin (Junioren) – Cross-Country XCO
- Weltcup (Junioren) – drei Siege (XCO)
- 2012
- Weltmeisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Weltmeisterschaften – Eliminator XCE
- Europameisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Eliminator XCE
- Weltcup (U23) – drei Siege (XCO)
- 2013
- Weltmeisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Weltmeisterschaften – Eliminator XCE
- Europameisterschaften – Staffel XCR
- Schweizer Meisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Eliminator XCE
- 2014
- Weltmeisterin (U23) – Cross-Country XCO
- Weltmeisterschaften – Staffel XCR
- Europameisterschaften (U23) – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- Weltcup – Gesamtwertung und drei Siege (XCO)
- 2015
- Europameisterin – Cross-Country XCO
- Europameisterschaften – Marathon XCM
- Europaspiele – Cross-Country XCO
- Weltcup – Gesamtwertung und drei Siege (XCO)
- 2016
- Weltmeisterin – Marathon XCM
- Europameisterin – Cross-Country XCO, Staffel XCR
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- Weltcup – zwei Siege (XCO)
- 2017
- Weltmeisterin – Cross-Country XCO, Staffel XCR
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- Weltcup – ein Sieg (XCO)
- 2018
- Weltmeisterin – Staffel XCR
- Europameisterin – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- Weltcup – Gesamtwertung und drei Siege (XCO)
- 2019
- Weltmeisterin – Staffel XCR
- Weltmeisterschaften – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- Europameisterin – Cross-Country XCO
- Weltcup – zwei Siege (XCC)
- 2020
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- 2021
- Olympiasiegerin – Cross-Country XCO
- Schweizer Meisterin – Cross-Country XCO
- 2022
- Weltmeisterschaften – Cross-Country XCO
- Weltmeisterschaften – Marathon XCM
- Schweizer Meisterin – Shorttrack XCC
- Weltcup – zwei Siege (XCC)
- Weltcup – ein Sieg (XCO)
Straße
- 2015
- Schweizer Meisterin – Straßenrennen
- 2016
- Gesamtwertung, zwei Etappen und Punktwertung Tour de Pologne Women
- 2018
- Schweizer Meisterin – Straßenrennen
- 2023
- Gesamtwertung, zwei Etappen und Punktwertung Trofeo Ponente in Rosa
Cyclocross
- 2018/2019
- Schweizer Meisterin
- DVV Trofee – Baal
Auszeichnungen
- Im Januar 2015 wurde Jolanda Neff zur «Rheintaler Sportlerin des Jahres 2014» gekürt.
- Swiss Cycling Awards, Schweizer Radsportlerin des Jahres 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018
- St. Galler Sportlerin des Jahres 2014
- Im Oktober 2014 wurde Jolanda Neff für ihre sportlichen Leistungen bei der Internationalen Sportnacht Davos mit dem «Davoser Kristall» ausgezeichnet.
Weblinks
- Jolanda Neff in der Datenbank von MTB Data
- Jolanda Neff in der Datenbank von Cyclocross24.com
- Jolanda Neff in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Jolanda Neff in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Eintrag bei olympics.com
Einzelnachweise




